Helga Borisch ist eine bekannte Textilkünstlerin und Grafikerin der Gegenwart aus Deutschland. In Thale im Harz geboren, studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, wo sie 1966 ihr Diplom ablegte. Seit 1968 lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Magdeburg und ist seither Mitglied in den Künstlerverbänden der DDR und der BRD. Bekannt wurde sie u.a. mit großen textilen Kunstwerken und nimmt mit solchen an nationalen und internationalen Ausstellungen teil. Gleichzeitig entstehen aber auch Aquarelle, Collagen, Druckgrafiken und Installationen, die ebenso das Interesse einer breiten Öffentlichkeit finden. Vor allem die poesievolle Heiterkeit in ihren Arbeiten mit Hintersinn machen deren Anziehungskraft aus. Oft verdichtet sie ihre Arbeiten zu Metaphern und Zeichen. Es geht der Künstlerin nicht vordergründig um Zweckmäßigkeit und Gebrauchswert, sondern auch um Schönheit und mehrdeutige Aussage. Gespeist wird ihre Arbeit aus alten Mythen, vor allem der Griechen einschließlich ihrer Komödien, aus alten Bilderhandschriften, aus neuerer Literatur und aus der Musik. Ihre Grenzüberschreitungen zwischen den einzelnen Gewerken der bildenden Kunst und des Kunsthandwerks sind Synonym für ihr in vier Jahrzehnten gewachsenes freies Œuvre.
Jörg-Heiko Bruns, Kunstwissenschaftler